Spielhallen sterben auch in NRW aus

Es ist kein Geheimnis, dass dieses Jahr kein gutes Jahr für Spielhallen ist. In Berlin tritt ab August das neue Abstandsgesetz in Kraft, aber zuvor soll im Abgeordnetenhaus noch abgestimmt werden, inwieweit ein neues Spielhallengesetz die Situation noch weiter verschärfen soll.

Allerdings stehen die Spielhallenbetreiber in Berlin nicht alleine da. Auch in Nordrhein-Westphalen stehen die Dinge nicht gut. Hier endet die Übergangsfrist für den neuen Glücksspielvertrag in Kürze und damit stehen dann viele Spielotheken vor dem Aus.

Allein in Krefeld werden dann nur 9 von 63 Spielhallen übrig bleiben und in Essen werden 100 der 114 Spielotheken geschlossen. An die Arbeitsplätze, die dabei verloren gehen, denkt dabei erst mal keiner, zumindest niemand in der Politik.

Tatsächlich wird auch ein Nordrhein-Westphalen ein Abstandsgesetz in Kraft treten, was genau wie in Berlin bedeutet, dass Spielhallen und Spielotheken einen Mindestabstand zueinander halten müssen aber auch Abstand zu Kitas und Schulen.

Während niemand wirklich behaupten könnte, dass es schön aussieht wenn sich drei oder mehr Spielotheken aneinander reihen, so vergisst man dabei leicht, dass Existenzen davon abhängen. Hier arbeiten schließlich auch nur Menschen.

Der wirtschaftliche Aspekt von Spielhallen scheint auch übersehen zu werden. Schließlich geben diese nicht nur eine Unterhaltungssteuer an die Kommunen ab, sondern zahlen auch eine ganz normale Gewerbesteuer sowie weitere Abgaben.

Die Einnahmen, und hier handelt es sich nicht um kleine Beträge, gehen damit der Gemeinde und dem Land verloren. Während andererseits plötzlich mehr Leute dastehen und beim Arbeitsamt ihr Arbeitslosengeld abholen müssen.

Gibt es da wirklich keine bessere Lösung?

Klar ist der Spielerschutz wichtig, noch wichtiger sogar ist der Jugendschutz. Aber nur weil Spielotheken schließen, heißt das nicht, dass Spielsüchtige plötzlich nicht mehr spielen wollen. Es gibt schließlich Ausweichmöglichkeiten wie Wettbüros, illegales Glücksspiel und Online Casinos.

Wenn Spieler auf die letzteren beiden Varianten umsteigen kann man davon ausgehen, dass der Staat erst Recht Einnahmen verliert.

Wieso sind Politiker der Meinung dem legalen Glücksspiel und Spielhallen auf diese Art und Weise den Krieg zu erklären? Da denkt man wieder nicht an die langfristigen Konsequenzen, Hauptsache ein Wahlversprechen wurde erfüllt.

Und natürlich wird es wohl nicht bei Berlin und NRW bleiben. Warum auch? Der Glücksspielstaatsvertrag ist sowieso eine Katastrophe, aber erstmal machen wir es noch schlimmer bevor wir uns um vernünftige Lösungen probieren. So jedenfalls scheinen Politiker zu denken.