Endgültiges Aus für CASAG Übernahme durch Novomatic

Eigentlich war es nur noch eine Formsache, aber auch dieser Fall musste erst ordentlich abgeschlossen werden. Der Oberste Gerichtshof in Österreich hat jetzt offiziell die Entscheidung des Kartellgerichts gegen Novomatics Übernahmepläne der CASAG entschieden.

Am Ende des Sommers letzten Jahres hatte das Kartellgericht entschieden, dass eine Übernahme der CASAG durch die Novomatic AG aus wettbewerblichen Gründen nicht tragbar wäre. Die Novomatic hätte in einigen Sektoren des Glücksspiels in Österreich eine Vormachtstellung von 68 bis 100 Prozent übernommen, was einem Monopol gleichgekommen wäre.

Ursprünglich hatte die Novomatic 40 Prozent an Eigentumsanteilen diverser Eigner zugesprochen bekommen. Die Sazka Group hatte sich 11 Prozent sichern können, wollte aber eigentlich mehr. Letztendlich konnte man sich im Frühjahr 2016 auf ein Joint Venture einigen, welches aber vom Kartellgericht abgesegnet werden musste.

Nachdem das Kartellgericht dies allerdings nicht getan hatte, zeigte sich die Novomatic zwar enttäuscht, versprach aber auch in die nächste Instanz zu gehen. In der Zwischenzeit hat man allerdings nicht tatenlos herum gesessen. Die Novomatic hat zunächst offiziell 17,2 Prozent der CASAG übernommen, diese kamen ursprünglich von der MTB Privatstiftung. Der Deal wurde bestätigt und die Novomatic wurde endlich Miteigentümer der CASAG. Gleichzeitig hatte man Lotterieanteile an die Sazka Group abgetreten.

Und die Sazka Group hat wiederum weitere Anteile von der CASAG übernommen, die ursprünglich von der Leipnik Lundenburger (LLI) und dem Versicherer Uniqa kamen. Somit wurde aus Novomatic ein Junior-Partner und drittstärkster Eigentümer der CASAG. Die Sazka Group übernahm die Hauptanteile und der österreichische Staat behielt über die ÖBIB weitere 33 Prozent. Die ÖBIB hat übrigens ausgeschlossen die eigenen Anteile zu verkaufen.

Nun hat der Oberste Gerichtshof das Urteil des Kartellgerichts offiziell bestätigt und betont, dass es keine Verfahrensfehler gegeben hätte.

Natürlich blieb auch mit diesem Urteil die Enttäuschung auf Seiten der Novomatic nicht aus. Harald Neumann, Chef der Novomatic, bewertet es dennoch positiv, dass die Anteile der Sazka Group an der CASAG sicher sind, denn hier wären Glücksspielexperten am Werk, was hoffentlich ein Wachstum der Casinos Austria begünstigen würde.

Da man sich mittlerweile mit der Sazka Group versteht und offenbar vor hat an einem Strang zu ziehen, wird es interessant sein abzuwarten, wer den Vorstand der CASAG übernehmen wird. In einer Hauptversammlung im Dezember war entschieden worden die Neuverhandlung über die Verträge von Karl Stoss und Dietmar Hoscher in den März zu verschieben. Aufgrund der veränderten Eigentumsverhältnisse war man wohl schon da davon ausgegangen, dass die Sazka Group und die Novomatic personelle Änderungen vornehmen wollen würden.

Daran wird nunmehr kaum ein Zweifel bestehen können, zumal auch andere Miteigentümer in der Vergangenheit schon eine Neuausschreibung der Stellen wollten. Es könnte also durchaus sein, dass Karl Stoss demnächst in den Ruhestand geschickt wird.