Die Problematik von Spielmanipulationen in Deutschland

Der sogenannte Hoyzer Skandal ist mittlerweile 10 Jahre her, aber die Manipulation von Spielen ist in Deutschland nach wie vor nicht strafbar. Man bedenke dabei, dass Hoyzer damals selbst zu einer zweijährigen Haftstrafe verurteilt wurde, was nicht nur als extrem harsches Urteil angesehen wurde, sondern so auch noch nie vorgekommen ist.

Letztes Jahr hat sich der Deutsche Sportwettenverband (DSWV) in Berlin gegründet und wird von einigen der größten Sportwettenanbietern Deutschlands und Europas gebildet. Alle Mitgliedsunternehmen haben sich einer Zuverlässigkeitsprüfung unterzogen und befinden sich derzeit in der letzten Runde, was bedeutet dass diese Unternehmen unbedingt vertrauenswürdig sind und das Problem, das sich ihnen stellt, ernsthaft angehen.

Auf einem vom DSWV organisierten Symposium „Kampf gegen Spielmanipulation“ sind jetzt Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Sport zusammen gekommen, um das Problem ein für alle Mal zu adressieren. So kündigte CDU-Politiker Ole Schröder, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium des Innern, an, dass er weitreichende strafrechtlichen Regelungen vorbringen will, um Spielmanipulation künftig auch vor dem Gesetzt strafbar zu machen.

Hierfür scheint es weitreichende Unterstützung zu geben, allerdings sagte Adrian Fiedler, welcher der Sprecher von Transparency International Deutschland ist, dass Gesetze sicherlich helfen werden, aber die Sportverbände selbst wären in Sachen Prävention gefragt. Es geht schließlich um die Glaubwürdigkeit des Sports, und die wäre doch am besten von Innen geschützt.

Es wurden zudem Forderungen laut, Wetten auf bestimmte Angebote zu verbieten, allerdings sprach sich DSWV Präsident Mathias Dahms klar dagegen aus. Der Sportwettenmarkt ist international und Wetten, die nicht angeboten werden, könnten auch nicht überwacht werden.

Der Glücksspielstaatsvertrag wurde ebenfalls diskutiert. Dieser ist erst seit drei Jahren in Kraft, aber deutlich unzureichend und im Grunde falsch konzipiert. Derzeit erlaubt er lediglich 20 Lizenzen für Sportwettenanbieter, aber eine qualitative Kontrolle scheint dabei nicht wirklich gewährleistet zu sein.

Daher empfehle sich eine offene Teilnahme für alle Anbieter, solange die Vorgaben der Regulierungsbehörde erfüllt würden.

Es wurde viel diskutiert während des Symposiums und im Grunde scheint man sich doch recht einig zu sein welche Richtung man künftig einschlagen möchte. Jetzt heißt es allerdings Ergebnisse zu erzielen und wirklich an die Arbeit zu gehen. Wir wollen schließlich nicht in weiteren 10 Jahren hören, dass sich noch immer nichts geändert hat.