Der DOCV und die Regulierung des Online Glücksspiels

Der Deutsche Online Casinoverband (DOCV) ist eine relativ neue Entität in Deutschland und wurde von führenden Online Glücksspielunternehmen ins Leben gerufen. Das klare Ziel ist es natürlich die Unklarheit in Sachen Online Glücksspiel aus Deutschland zu vertreiben, den Markt vernünftig zu regulieren und endlich mit der EU Niederlassungs- und Dienstlassungsfreiheit konform zu sein.

Zu den Gründungsmitgliedern gehören beispielsweise Mr. Green Casino, Tipico, OnlineCasino Deutschland, Red Rhino, William Hill, bet-at-home und Prima Networks „powered by Microgaming“. Aber auch Edict Gaming, Tochter der Gauselmann-Gruppe, ist mit dabei. So ist es kaum verwunderlich, dass der Präsident des DOCV Dr. Dirk Quermann heißt, der nicht nur Geschäftsführer so mancher Gauselmann Tochterunternehmen gewesen ist, sondern auch der Vizepräsident des Deutschen Sportwettenverbandes ist.

Es gibt zwar einige Glücksspielverbände in Deutschland, aber hier haben wir zum ersten Mal einen Verband, der sich grundsätzlich für Online Casino in Deutschland einsetzt. Mit der geballten Erfahrung aller beteiligten Unternehmen will man auch einiges leisten.

Hierzu hat man die Gelegenheit schon mal bei der erst vor kurzem stattgefundenen EiG in Berlin genutzt, der Excellence in Gaming Fachmesse. So wurde deutlich gemacht, dass man sich als Ansprechpartner für die Politik versteht und dass man eben nicht heimlich, still und leise hinter verschlossenen Türen über die „Problematik Glücksspiel“ reden wird.

In der Tat setzt sich der DOCV ganz besonders stark für die Regulierung des Online Glücksspiels in Deutschland ein. Dabei ist die Frage natürlich nicht ob reguliert werden soll, sondern wie. Gerade das ist ja derzeit ein großes Problem in Deutschland. Der derzeitige Glücksspielstaatsvertrag, der 2012 verabschiedet wurde, hat deutliche Schwächen vorzuweisen und begünstigt laut DOCV tatsächlich auch das illegale Online Glücksspiel.

Der DOCV legt aber großen Wert auf eine konstruktive Zusammenarbeit. Kritik ist durchaus angebracht und notwendig, aber man möchte einen sinnvollen Weg finden mit der deutschen Politik zusammenzuarbeiten, der natürlich die Verbraucher schützt, aber eben auch einen fairen Wettbewerb unter den Glücksspielunternehmen möglich macht.

Tatsächlich steht man damit nicht allein. Im Gegenteil. Mittlerweile sprechen sich auch zahlreiche andere Verbände für eine grundsätzliche Überarbeitung des Glücksspielstaatsvertrags aus. Dazu gehört sogar der Deutsche Olympische Sportbund sowie die Landes Sportbünde, die zu dem Schluss gekommen sind, dass der Glücksspielstaatsvertrag in seiner jetzigen Form untragbar ist.

Interessant ist auch, dass sogar der Zentralverband der deutschen Werbewirtschaft ZAW e.V. für eine Neufassung des Glücksspielstaatsvertrags plädiert. Konkret möchte man sich an dem hessischen Vorschlag orientieren, der eine Neufassung vorsieht, die mit der EU Norm konform gehen würde. Hessen hatte ja sogar bereits damit gedroht dem Glücksspielstaatsvertrag zu verlassen, sollte nicht bald etwas geschehen.

Die Ministerpräsidenten sind in diesen Tagen zusammen gekommen, um sich genau mit diesem Thema zu befassen. Ob man dem DOCV und den anderen Verbänden ein Ohr schenke wird, bleibt abzuwarten.